19. 1. 2012
Regie: Delphine Dhilly
2. Die Lover
Während ihrer Arbeit als Englischlehrerin hat Filmemacherin Delphine
Dhilly mit ihren Schülern an der Fachhochschule Villetaneuse anhand
von Rollenspielen in der Fremdsprache die Beziehungen zwischen Mädchen
und Jungen in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen bearbeitet. Im
Unterricht lernen die Schüler, wie man die Gesichtsteile auf Englisch
benennt. Aber auf den Fluren, in der englischsprachigen Musik, die sie
hören, und in zahlreichen Gesprächen herrscht ein ganz anderes
Vokabular. Hier geht es um Liebe und Heirat, die Jungs unterhalten sich
über die "Frauen" schlechthin, die Mädchen über Romantik,
Blumensträuße, Prinzen und Prinzessinnen. Dabei zeichnen sich
Vorurteile und Klischees ab, aber auch eine neue, freiere und selbstbewusstere
Weiblichkeit sowie - weniger offensichtlich - eine neue, androgynere Männlichkeit.
Die Älteren haben bereits vieles gegen ihr Elternhaus und ihre direkte
Umgebung durchgeboxt, nun geht es darum, die neuen Geschlechtercodes zu
entschlüsseln. Allan, Eddie, Naomy, Joanna und die anderen haben eines
gemeinsam: Sie alle befinden sich in einer Übergangsphase, bewegen
sich zwischen Pubertät und Erwachsensein, Arbeit und Universität,
der Hauptstadt Paris und den Vorstädten, in denen sie zu Hause sind.
Die Dokumentation fängt das Miteinander dieser jungen Menschen, ihr
Weltbild, ihr Rollenverständnis und ihr gegenseitiges Abtasten im
schulischen Umfeld ein.
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Bearbeitet am 7. Januar 2012