9. 11. 2013
In weiteren Rollen: Hendrik Duryn (Stefan Vieweger), Klaus Nierhoff
(Kunde Antikladen)
Buch: Christian Pfannenschmidt; Regie: Christian Theede
2. Der verlorene Sohn
Stefan Vieweger ist ein Mann mit bewegter Vergangenheit: Nach einem
bewaffneten Raubüberfall hat er die vergangenen Jahre im Gefängnis
verbracht und Buße getan. Umso mehr trifft Andreas' Entscheidung,
den Mann, der im Knast angeblich zum Glauben gefunden hat, als neuen Vikar
an die Heilandkirche zu holen, auf Skepsis und Gegenwehr. Vor allem die
Vorsitzende des Kirchenvorstands, Constanze Abels, äußert ihre
Bedenken lautstark. Als dann auch noch die sonntägliche Kollekte aus
der Sakristei gestohlen wird, scheint der Schuldige schnell gefunden zu
sein. Stefan Vieweger schlägt eine Welle des stillen und offenen Misstrauens
entgegen. Auch Andreas beginnt allmählich an der Unschuld seines Kollegen
zu zweifeln. Vielleicht oder gerade auch weil er nicht sehen will, was
seine Sekretärin Katharina längst ahnt: Der wahre Schuldige ist
sein jüngster Sohn Jakob, der sich von dem Geld Süßigkeiten
kaufen wollte. So konfrontiert sie Andreas mit ihrem Verdacht, der sich
nun mit der Frage auseinandersetzen muss, wem er mehr vertraut: seinem
Jüngsten oder dem ehemaligen Sträfling.
Autor Pfannenschmidt bemüht die Kiste mit den Vorurteilen. Ein Mal ein Krimineller, immer ein Spitzbube. Das war bestimmt pädagogisch wertvoll, irgendwann in den siebziger Jahren, auf diese Weise gegen Vorurteile vorzugehen. Der Clou kam am Ende: Als alles geklärt war, packt der strunzgeile Vikar seine Sachen und verschwindet. Zur nächsten Gemeinde, wo es hoffentlich keinen Autoren gibt mit Uraltgeschichten.
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Bearbeitet am 17. Januar 2014