9. 7. 2015
4. Mit 40 Tonnen über Kanadas Eispisten
Endlose Weiten, Temperaturen bis minus 60 Grad Celsius: Der Norden
Kanadas ist im Winter eine der unwirtlichsten Regionen der Erde. Doch nur
im Winter sind die Sumpf- und Marschlandschaften gefroren. Und nur dann
können die entlegenen Orte auf dem Landweg mit allen notwendigen Gütern
versorgt werden. Dafür werden Jahr für Jahr Hunderte Kilometer
Schnee- und Eispisten durch die Wildnis angelegt. Es ist die Stunde der
Eispisten-Fahrer, die mit ihren 40-Tonnen-Trucks die Gemeinden im Norden
beliefern. Das Problem: Nur maximal drei Monate ist es kalt genug, dass
die schweren Trucks auf den gefrorenen Wasserwegen fahren können.
Es ist ein Wettlauf mit der Zeit - und gegen die extreme Kälte, die
Mensch und Material bis aufs äußerste beansprucht. Bei minus
60 Grad Celsius verliert Metall seine Flexibilität. Die Achsen der
Trucks können brechen. Und wenn der Motor einmal 20 Minuten nicht
läuft, friert er vollständig ein. Ein Starten wird dann unmöglich.
Ein tödliches Risiko fernab jeglicher Zivilisation. Der Job ist hart,
aber gut bezahlt. Nicht zuletzt deswegen lassen sich die Fahrer jedes Jahr
erneut auf den Wettlauf mit der Zeit ein, um so viele Fuhren wie möglich
zu schaffen, bevor im März das Eis zu schmelzen beginnt. Aber mit
Geld allein lässt sich die Faszination der Winter Roads nicht erklären.
Wer sie einmal gefahren ist, den lassen sie trotz aller Gefahren nicht
mehr los.
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Bearbeitet am 9. Juli 2015