SCHULD nach Ferdinand von Schirach

13. 3. 2015

In weiteren Rollen: Max Hegewald (Henry) und Jörg Hartmann (Johannes Deittert), Teresa Harder (Marguerite Verdier), Jannik Schümann (Lukas), Johannes Nussbaum (Ben), Ceci Chuh (Francesca), Merlin Rose (Max), Til Schindler (Philipp), Lisa Maria Potthoff (Anna Kremer), Godehard Giese (Jürgen Kremer) u.a.
Kamera: Hanno Lentz; Drehbuch: André Georgi; Regie: Hannu Salonen

4. Die Illuminaten
Eine Gruppe von Jugendlichen in einem Internat denkt sich immer neue Methoden aus, um einen Außenseiter zu traktieren, der eigentlich nur eins will: dazu gehören. Der Junge, ein künstlerisches Genie, ist bereit, dafür auch Grenzen zu überschreiten. Im Rahmen eines mysteriösen Rituals kommt er beinahe ums Leben. Seine Kunstlehrerin rettet ihn unter schicksalhaften Umständen, womit ihm gleichzeitig die letzte Lebenshoffnung genommen zu sein scheint.

Diese Episode habe ich mir nur wegen Max Hegewald angesehen. Prinzipiell enthalte ich mich bei bamby der Bewertung von Schauspielerkarrieren. Bei ihm finde ich es problematisch, dass er abonniert ist auf die Darstellung leidender Jungs. Dafür muss er dann regelmäßig zum Rasierer greifen und sich enthaaren. So auch hier, obwohl in einer Szene seine haarige Brust zu sehen, die später, als er nackt auftrat, rasiert war. Das zeigt immerhin, dass der Mann mit vollem Einsatz spielt. Auch hier mimte er den problematischen Jugendlichen. Wie ich es nicht anders erwartet hatte, ging er völlig in seiner Rolle auf. Das galt auch für Jörg Hartmann. Und in gewisser Weise muss ich das auch für Moritz Bleibtreu feststellen, obwohl er sehr zurückhaltend agierte. Er war im Bild, führte durch die Handlung und ließ die anderen hemmungslos agieren. Ja, das muss man als Schauspieler können. Eben keine Stutenbissigkeit zeigen, wenn die Rolle Zurückhaltung verlangt. Das Problem liegt indes in der Vorlage. Die Geschichte wird aus der Sicht des Anwalts erzählt, der nur bestimmte Fakten kennt. Die Geschichte selbst hätte es verdient, durcherzählt zu werden, nur bricht sie dort ab, wo der Anwalt seine Schuldigkeit getan hat. Genau hier wurde die Geschichte aber interessant. Nein, sie hätte interessant werden können, wenn sie erzählt worden wäre. Wurde sie nicht. Max Hegewald kann also die Haare auf seiner Brust wachsen lassen, bis er sie für eine neue Teenie-Rolle wieder abrasieren muss oder darf.

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Bearbeitet am 11. April 2015