Unter uns

Anfang November, also vor ein paar Wochen, habe ich mich geoutet. Ich habe zugegeben, dass ich mit unsteter Regelmäßigkeit die RTL-Soap "Unter uns" gucke. Tolle Bücher, tolle Schauspieler: das kommt gut bei mir an.

Das Loben dieser Serie will kein Ende nehmen. Die Macher der Serie waren mutig und präsentierten eine unerquickliche Geschichte, den Krebstod eines jungen Menschen. Da man keine Hauptfigur auf diese Art massakrieren wollte, wurde eine neue Figur eingeführt und zügig - nun ja, umgebracht.

Taliesin Barde als SteveAlle Beteiligten hatten dabei eine glückliche Hand. Das Unterfangen hätte furchtbar in die Hose gehen können, aber die Autoren gaben der Rolle eine Portion Bosheit und Zynismus, neben der Verzweiflung. Auf der Besetzungscouch fand man mit Taliesin Barde einen unbekannten Jungmimen, der genau das rüberbrachte: Wut, Verzweiflung, Zynismus, pure Lebensfreude, Lachen. Mit einer bemerkenswerten Stimme spielte der junge Mann manchen Hauptdarsteller an die Wand. Seine Mimik war sparsam in den Momenten der Verzweiflung, aufhellend in den Momenten purer Lebenslust. Wo holt ein Teenager das her?

Dass übertriebene Mimik in Fratzen enden kann und dann nur peinlich wirkt, konnte man in diesen Folgen auch beobachten. Claudelle Deckerts Grimassen wirken lächerlich.

Pech für den Zuschauer: den talentierten Frischling hat man rausgeschrieben, die grimassierende Alt-Mimin hat man reingeschrieben. Der eine geht, die andere bleibt.

Gut für Taliesin Barde, denn nach diesem Einstand dürften seine Chancen im TV-Geschäft gewachsen sein. Schreib ich jetzt mal so, obwohl ich meine Glaskugel gerade nicht parat habe.

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Bearbeitet am 27. November 2008

(C) Norbert Korfmacher, 2008