Fleischesschau: das Gemächt des jungen Mannes wird inspiziert und überzeugt.Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

31. 1. 1982

3. Teil
Mit der Bahn fährt Felix nach Monte Carlo. An der Grenze gelangt er durch Zufall und Können an einen Kasten mit Schmuck einer reichen Frau. In dem noblen "Hotel de Paris" tritt er seinen Dienst an, misstrauisch beobachtet vom Empfangschef und vom Hoteldetektiv. Unter dem Rufnamen Armand nimmt Felix seinen Dienst auf und betätigt den Lift. In dieser Stellung wird er ebenfalls beobachtet, von den Gästen des Hauses. Madame Houpflé etwa findet besonderes Gefallen an dem jungen Burschen. Mit Hilfe eines Arbeitskollegen versilbert Felix den Schmuck und gelangt so zu viel Geld. Er beginnt ein Doppelleben, besorgt sich passende Kleidung und tritt in seiner kargen Freizeit als junger reicher Mann auf. Seiner Arbeit im Hotel geht er unverdrossen nach. Als Madame Houpflé ihm unzüchtige Avancen macht, nimmt er diese an und beglückt sie mit seinem Prachtkörper. Er beichtet ihr, dass er ihren Kasten mit Schmuck an sich genommen und diesen verhökert hat. Davon ist die Schriftstellerin und Gattin eines Kloschüsselproduzenten so begeistert, dass sie ihm gestattet, sie unter seinen Augen weiter zu berauben. Dem kommt Felix gerne nach, beschert es ihm doch weitere Einnahmen. Im Hotel wird er befördert und darf nun im Speisesaal den Hungrigen das Mahl servieren.

Trotz all der Herrlichkeit wagte das ZDF eines dann doch nicht: das Bekenntnis des Dichters Thomas Mann zur Homosexualität, welches er Madame Houpflé in den Mund legte, sparten Drehbuchautor und Sender galant aus. Oder eben weniger galant, denn schon 1982 war dieses Fehlen peinlich.
Ohne Worte!
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Bearbeitet am 29. Mai 2007