12. 11. 1989
1. Heldin des Tages
Auf der Fahrt zum Flughafen mit einem eiligen Kunden übersieht
Gerdi eine Radarkontrolle, und die ebenfalls zu schnelle Rückfahrt
wird durch eine Polizeikelle gestoppt. Die Geldbußen werden - wieder
einmal - den Verdienst fressen, vom Punktekonto in Flensburg ganz zu schweigen.
Erst der Abend verspricht weniger Stress. Eine entspannte Fahrt nach Garmisch
steht an, mit Herrn Obermair, einem Stammgast, den Gerdi alle zwei Wochen
ins Spielcasino fährt. Dort lernt sie Herbert kennen, einen jungen
Mann mit vielen Talenten, der aber nichts richtig kann und noch bei seiner
Oma lebt. Gerdi erliegt seinem jungenhaften Charme. Es beginnt eine komplizierte
Beziehung, die bei Verwandten und Bekannten bestenfalls Kopfschütteln
auslösen wird. Beruflich droht zusätzlich Ärger. Vom Chef
der Taxi-Gesellschaft muss Gerdi sich wieder einmal eine Standpauke anhören.
Undiszipliniertes Fahren und Fahrgastbeschwerden, weil sie ihren Hund Tinka
mit im Taxi hatte. Wütend kontert Gerdi mit Ausfällen gegen ausländische
Taxi-Kollegen, die bevorzugt würden. Außerdem werde immer zur
Polizei und zu den Fahrgästen gehalten, wozu hätte man denn überhaupt
eine Genossenschaft. Ihre Vorurteile gegenüber Ausländern sind
vergessen, als es gleich anschließend um praktisches Handeln und
schnelles Zupacken geht. Eine hoch schwangere Türkin bringt mit Gerdis
tatkräftiger Hilfe im Taxi ein Kind zur Welt. Boulevard-Reporter stürzen
sich auf Gerdi und machen eine rührselige Story daraus.
Gerda Angerpointner ist eine Frau mit vielen Gesichtern, eine Frau in den besten Jahren. Als selbstständige Taxifahrerin boxt sich die geschiedene Mittvierzigerin in München durchs Leben. Sie steckt voller Widersprüche, ist immer für eine Überraschung gut und macht Tempo, beruflich und privat. Ihr Spitzname: "Die schnelle Gerdi". In sechs Folgen, die sich über den Zeitraum eines Jahres erstrecken, wird die Geschichte von Gerdi erzählt. (Text: ZDF)
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Bearbeitet am 21. Januar 2004