22. 12. 2001
4. Teil
In drei 90-Minuten-Dokumentationen entfalten Heinrich Breloer und Horst
Königstein den Kosmos der Familie Mann. Interviews, Dokumente und
Spielszenen variieren und vertiefen die Erzählschwerpunkte des ARD-Dreiteilers
'Die Manns'. Immer wieder kreisen die Filme ihre Gegenstände und Gesprächspartner
ein - das bisher Ungesagte ist das Ziel. Es gibt Treffen mit wunderbaren
Weggefährten der Manns, die oft am Ende ihres Lebens stehen und mit
bemerkenswerter Altersradikalität letzte Lebensgeheimnisse preisgeben.
Aus über 40 dieser Begegnungen haben die Autoren einen 'Chor' montiert,
der in einer durchlässig gewirkten, biografisch-chronologischen Reihung
Haupt- und Nebengeschichten der ungewöhnlichen Familie Mann darbietet.
Der Fundus besteht aus etwa 140 Stunden Dokumentation, die Breloer und
Königstein in den Jahren der Vorbereitung auf das Fernsehspiel, den
'Roman' zum Leben der Familie Mann, auf der ganzen Welt zusammen getragen
haben. Angeleitet
von Elisabeth Mann Borgese macht sich der Film auf die Reise in das System
der Familie Mann. In Gesprächen mit Elisabeth, Golo und Monika Mann
und unter Verwendung von Dokumenten mit Erika und Katia Mann entsteht ein
Kaleidoskop, das sich immer wieder neu zusammensetzt und dennoch nie das
Zentrum verliert - der geliebte und gefürchtete Vater. Er besetzt
das Geheimnis der Familie; seine Strahlen erleuchten die geliebten Kinder
- Erika und Elisabeth - und lassen die anderen im Halbschatten - Klaus
- oder gar völlig im Dunkel stehen - Golo, Monika und Michael. Das
Bild des Vaters wird in den drei Begleitfilmen immer wieder neu gestaltet
- und er rückt dabei dem Zuschauer immer näher, in seinen Widersprüchen
und in seiner Fehlbarkeit, in seiner Größe und seiner Tragik.
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Bearbeitet am 19. Februar 2002