13. 5. 2005
1. Schlechte Neuigkeiten
Im ersten Kapitel von Mike Nichols' epischem Sechsteiler, der im Amerika
der 80er Jahre spielt, werden die zentralen Figuren des Films vorgestellt:
Da gibt es den schwulen New Yorker Prior (Justin Kirk) und seinen Lebenspartner
Louis, der seine Homosexualität vor seiner jüdischen Familie
geheim hält. Die Offenbarung, dass sein Freund HIV-positiv ist, trifft
den labilen Louis wie ein Schlag. Er ringt mit sich, weil er nicht weiss,
ob er die Beziehung unter diesen erschwerten Umständen fortsetzen
kann. Dann gibt es da noch den jüdischen, ultrakonservativen Staranwalt
Roy Cohn und seinen Assistenten Joe. Roy versucht, Joe davon zu überzeugen,
eine Stelle im Justizministerium in Washington anzunehmen. Doch Joes Frau
Harper, die sich aus ihrer tristen Ehe in surreale Traumwelten flüchtet,
will New York keinesfalls verlassen. In einer ihrer Traumvisionen begegnet
sie Prior, der ihr verrät, dass ihr Mann in Wahrheit schwul ist. Mit
dieser Frage konfrontiert, leugnet der streng gläubige Mormone Joe
jedoch seine verdrängte Homosexualität - obwohl er kurz zuvor
Louis kennen gelernt hat, zu dem er sich auf Anhieb hingezogen fühlte.
Am Ende erfährt auch Roy Cohn, der seine Homosexualität aus Karrieregründen
ebenfalls geheim hält, das er Aids hat. In einem zynischen Monolog
macht er seinem Arzt deutlich, dass er nicht an Aids leidet, sondern an
"Leberkrebs" - denn Aids, so Cohn, bekämen nur Homosexuelle. Er aber
sei kein Homosexueller, sondern ein "Heterosexueller Mann, der es mit Männern
treibt".
Bilder: ARD
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Bearbeitet am 19. Mai 2005