Engel in Amerika
Angel In America
Drama
USA 2003

Darsteller: Al Pacino (Roy Cohn), Meryl Streep (Hannah / Ethel Rosenberg / Rabbi), Emma Thompson (Angel / Emily / Frau in der Bronx), Justin Kirk (Prior Walter / Mann im Park), Ben Shenkman (Louis Ironson), Mary-Louise Parker (Harper Pitt), Jeffrey Wright (Belize / Mr.Lies), Patrick Wilson (Joe Pitt), Simon Callow (Priors Vorfahre) und James Cromwell (Dr. Henry Morgan)
Regie: Mike Nichols; Buch: Tony Kushner; Kamera: Stephen Goldblatt; Musik: Thomas Newman

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Inhalt: New York, Mitte der achtziger Jahre. Die Immunschwäche-Krankheit Aids breitet sich immer weiter aus, gilt jedoch auf Grund der Politik der Reagan-Regierung noch immer als reine "Homosexuellen-" oder "Junkie-Krankheit". Auch der 30-jährige Prior (Justin Kirk) hat sich mit HIV infiziert. Als sich sein Gesundheitszustand verschlechtert, wird er von seinem Freund Louis (Ben Shenkman), der seine Homosexualität vor seiner jüdischen Familie geheim hält, verlassen. Der einzige Freund, der Prior bleibt, ist der weise, ebenfalls schwule Krankenpfleger Belize (Jeffrey Wright). Zur gleichen Zeit erfährt der einflussreiche, ultrakonservative Anwalt Roy Cohn (Al Pacino), dass er Aids hat. Doch Cohn, der aus Karrieregründen nicht offen zu seiner Homosexualität steht, verheimlicht die Krankheit - bis er nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus kommt, wo er ebenfalls von dem Afroamerikaner Belize betreut wird. Cohns Assistent, der streng gläubige Mormone Joe (Patrick Wilson), verliebt sich unterdessen in Louis und beschließt, endlich zu seiner verdrängten Homosexualität zu stehen und seine Frau (Mary-Louise Parker) nach Jahren einer zermürbenden Ehe zu verlassen. - Sowohl Prior, als auch Cohn werden im Verlauf ihrer Krankheit zusehends von Visionen heimgesucht: Cohn erscheint der Geist der berühmten Spionin Ethel Rosenberg (Meryl Streep), die er einst auf den elektrischen Stuhl brachte, und die nun voller Spott seinen schleichenden Tod beobachtet; Prior erhält "Besuch" von zwei Vorfahren, die ihm die Ankunft eines Engels ankündigen. Als dieser Engel (Emma Thompson) schließlich erscheint, erfährt Prior, dass er als Prophet auserkoren wurde, um die Menschheit aus ihrer Misere zu führen. Die einzige, die seine Geschichte glaubt, ist Joes gläubige Mutter Hannah (Meryl Streep), die er durch Zufall kennen lernt, und die eigentlich nach New York gekommen war, um die Ehe ihres "verdrehten" Sohnes zu retten. Schließlich steigt Prior auf einer Leiter in den Himmel, wo er erfährt, dass Gott sich von den Menschen abgewendet hat. Trotzdem ist er nicht bereit, sein bisheriges Leben aufzugeben, um als Gottes "Stellvertreter" die Rolle eines modernen Propheten zu spielen. Zurück auf der Erde verbessert sich sein Gesundheitszustand dank eines neuartigen Medikaments, das Belize dem verstorbenen Cohn gestohlen hat. Am Ende sehen die alten und neuen Freunde Prior, Belize, Louis und Hannah als Vertreter unterschiedlicher Ethnien, Glaubensrichtungen und sexueller Orientierungen voller Zuversicht einer besseren Zukunft entgegen. - Mit "Angels in America" ist Meisterregisseur Mike Nichols ("Hautnah") eine brilliante Verfilmung des gleichnamigen, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Theaterstücks von Tony Kushner gelungen. Auf ebenso intellektuelle wie unterhaltsame Weise reflektiert der Film Themen wie Krankheit, Trauer, Sexualität, verlogene Politik, Gerechtigkeit und Bigotterie. Die Hauptrollen in dem vielfach preisgekrönten, von der Kritik hoch gelobten Sechsteiler spielen Justin Kirk (demnächst in "Mission: Impossible III), Meryl Streep ("The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit"), Al Pacino ("Insomnia - Schlaflos"), Jeffrey Wright ("Der Manchurian Kandidat"), Emma Thompson ("Harry Potter und der Gefangene von Azkaban") und Ben Shenkman. (Text: ARD)

Kritik: Es ist immer löblich, wenn sich die Sender in Deutschland dazu aufraffen, Filme mit schwulem Inhalt zu praesentieren. Auch die Ausstrahlung dieses Sechsteilers war löblich. Er vermittelte einen Einblick in die amerikanische Gesellschaft der achtziger Jahre und den Problemen homosexueller Männer, die von ihren religiösen Überzeugungen gepeinigt werden. Religion und freie Ausübung der Sexualität kann nicht zusammenpassen. Der Fernsehfilm bot also viel Anspruch, eine interessante Besetzung und ... viel Langeweile. Das hätte man alles in zwei, maximal drei Episoden zeigen können. Stattdessen versinkt vieles in Geschwätz. Und das war angesichts der Problematik schade.

Bild: ARD

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Bearbeitet am 19. Mai 2005 & 8. Juli 2006