Darsteller: Al Pacino (Roy Cohn), Meryl Streep (Hannah / Ethel Rosenberg
/ Rabbi), Emma Thompson (Angel / Emily / Frau in der Bronx), Justin Kirk
(Prior Walter / Mann im Park), Ben Shenkman (Louis Ironson), Mary-Louise
Parker (Harper Pitt), Jeffrey Wright (Belize / Mr.Lies), Patrick Wilson
(Joe Pitt), Simon Callow (Priors Vorfahre) und James Cromwell (Dr. Henry
Morgan)
Regie: Mike Nichols; Buch: Tony Kushner; Kamera: Stephen Goldblatt;
Musik: Thomas Newman
1. | 13. 5. 2005 | Schlechte Neuigkeiten |
2. | 13. 5. 2005 | In Vitro |
3. | 15. 5. 2005 | Der Bote |
4. | 16. 5. 2005 | Keine Bewegung! |
5. | 16. 5. 2005 | Die Waldfee |
6. | 16. 5. 2005 | Der Himmel kommt näher |
Inhalt:
New York, Mitte der achtziger Jahre. Die Immunschwäche-Krankheit Aids
breitet sich immer weiter aus, gilt jedoch auf Grund der Politik der Reagan-Regierung
noch immer als reine "Homosexuellen-" oder "Junkie-Krankheit". Auch der
30-jährige Prior (Justin Kirk) hat sich mit HIV infiziert. Als sich
sein Gesundheitszustand verschlechtert, wird er von seinem Freund Louis
(Ben Shenkman), der seine Homosexualität vor seiner jüdischen
Familie geheim hält, verlassen. Der einzige Freund, der Prior bleibt,
ist der weise, ebenfalls schwule Krankenpfleger Belize (Jeffrey Wright).
Zur gleichen Zeit erfährt der einflussreiche, ultrakonservative Anwalt
Roy Cohn (Al Pacino), dass er Aids hat. Doch Cohn, der aus Karrieregründen
nicht offen zu seiner Homosexualität steht, verheimlicht die Krankheit
- bis er nach einem Schwächeanfall ins Krankenhaus kommt, wo er ebenfalls
von dem Afroamerikaner Belize betreut wird. Cohns Assistent, der streng
gläubige Mormone Joe (Patrick Wilson), verliebt sich unterdessen in
Louis und beschließt, endlich zu seiner verdrängten Homosexualität
zu stehen und seine Frau (Mary-Louise Parker) nach Jahren einer zermürbenden
Ehe zu verlassen. - Sowohl Prior, als auch Cohn werden im Verlauf ihrer
Krankheit zusehends von Visionen heimgesucht: Cohn erscheint der Geist
der berühmten Spionin Ethel Rosenberg (Meryl Streep), die er einst
auf den elektrischen Stuhl brachte, und die nun voller Spott seinen schleichenden
Tod beobachtet; Prior erhält "Besuch" von zwei Vorfahren, die ihm
die Ankunft eines Engels ankündigen. Als dieser Engel (Emma Thompson)
schließlich erscheint, erfährt Prior, dass er als Prophet auserkoren
wurde, um die Menschheit aus ihrer Misere zu führen. Die einzige,
die seine Geschichte glaubt, ist Joes gläubige Mutter Hannah (Meryl
Streep), die er durch Zufall kennen lernt, und die eigentlich nach New
York gekommen war, um die Ehe ihres "verdrehten" Sohnes zu retten. Schließlich
steigt Prior auf einer Leiter in den Himmel, wo er erfährt, dass Gott
sich von den Menschen abgewendet hat. Trotzdem ist er nicht bereit, sein
bisheriges Leben aufzugeben, um als Gottes "Stellvertreter" die Rolle eines
modernen Propheten zu spielen. Zurück auf der Erde verbessert sich
sein Gesundheitszustand dank eines neuartigen Medikaments, das Belize dem
verstorbenen Cohn gestohlen hat. Am Ende sehen die alten und neuen Freunde
Prior, Belize, Louis und Hannah als Vertreter unterschiedlicher Ethnien,
Glaubensrichtungen und sexueller Orientierungen voller Zuversicht einer
besseren Zukunft entgegen. - Mit "Angels in America" ist Meisterregisseur
Mike Nichols ("Hautnah") eine brilliante Verfilmung des gleichnamigen,
mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Theaterstücks von Tony Kushner
gelungen. Auf ebenso intellektuelle wie unterhaltsame Weise reflektiert
der Film Themen wie Krankheit, Trauer, Sexualität, verlogene Politik,
Gerechtigkeit und Bigotterie. Die Hauptrollen in dem vielfach preisgekrönten,
von der Kritik hoch gelobten Sechsteiler spielen Justin Kirk (demnächst
in "Mission: Impossible III), Meryl Streep ("The Hours - Von Ewigkeit zu
Ewigkeit"), Al Pacino ("Insomnia - Schlaflos"), Jeffrey Wright ("Der Manchurian
Kandidat"), Emma Thompson ("Harry Potter und der Gefangene von Azkaban")
und Ben Shenkman. (Text: ARD)
Kritik: Es ist immer löblich, wenn sich die Sender in Deutschland dazu aufraffen, Filme mit schwulem Inhalt zu praesentieren. Auch die Ausstrahlung dieses Sechsteilers war löblich. Er vermittelte einen Einblick in die amerikanische Gesellschaft der achtziger Jahre und den Problemen homosexueller Männer, die von ihren religiösen Überzeugungen gepeinigt werden. Religion und freie Ausübung der Sexualität kann nicht zusammenpassen. Der Fernsehfilm bot also viel Anspruch, eine interessante Besetzung und ... viel Langeweile. Das hätte man alles in zwei, maximal drei Episoden zeigen können. Stattdessen versinkt vieles in Geschwätz. Und das war angesichts der Problematik schade.
Bild: ARD
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Bearbeitet am 19. Mai 2005 & 8. Juli 2006