16. 5. 2005
4. Keine Bewegung!
Nachdem der verklemmte Joe den erfahreneren Louis in dessen Wohnung
begleitet hat, macht er seine erste homosexuelle Erfahrung und glaubt fortan,
in ihm den Mann seines Lebens gefunden zu haben. Joes Mutter Hannah ist
inzwischen im Apartment ihres Sohnes angekommen, wo sie einen Anruf der
Polizei erhält, dass die verwirrte Harper im Park aufgegriffen wurde.
Am nächsten Tag erzählt Prior dem skeptischen Belize von seiner
Vision: Der Engel habe ihn über seine Aufgabe als "Prophet" aufgeklärt.
Er, Prior, solle die Menschheit aus ihrer Misere führen. Denn Gott
habe den Himmel verlassen und die Menschen könnten daher nicht mehr
auf seine Hilfe hoffen. Doch Prior sträubt sich gegen diese Aufgabe.
Die absurd anmutenden Erzählungen Priors sind allerdings nicht Belizes
einzige Sorge: Im Hospital wird er von dem rassistischen, ultrakonservativen
Juden Roy Cohn tyrannisiert. Dennoch entspinnt sich zwischen dem sensiblen
Belize und dem zynischen Cohn eine seltsam vertrauensvolle, von einer Mischung
aus Hass, Faszination und Abhängigkeit geprägte Beziehung. Auch
im Krankenhaus erscheint Cohn der Geist von Ethel Rosenberg, die mit spöttischem
Blick sein Siechtum beobachtet. Langsam erkennt der mächtige Roy Cohn,
der den Gerichtsprozess gegen sich nicht stoppen kann, dass die Krankheit
ihn auch als Person angreifbar gemacht hat: "Amerika ist kein Land für
kranke Menschen".
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Bearbeitet am 19. Mai 2005