St. Norbert 2005
5. Hoffnung
Östlich der Kapverdischen Inseln macht die "Bremen" weiterhin
nur wenig Fahrt. Die schier unerträgliche Hitze beschränkt alle
Aktivitäten auf ein Mindestmaß. Abwechslung in den gleichförmigen
Alltag bringt lediglich das Fangen von Fischen. Nach einem weiteren Gespräch
mit Kapitän Temme überbringt Clemens Stadler den Zwischendeckern
die Nachricht, dass der anberaumte Ankunftstermin Mitte Dezember definitiv
nicht mehr gehalten werden kann. Einige Passagiere brechen in Tränen
aus, weil sie Weihnachten nun nicht mit ihren Verwandten verbringen können.
Andere fürchten um den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Aufgrund der
schwer wiegenden Konsequenzen jener Reiseverzögerung wird jedem Zwischendecker
erlaubt, eine Nachricht in die Heimat abzusenden. Doch die Antwortschreiben
lassen auf sich warten. Die gedämpfte Stimmung wird durch die Ankündigung
des Kapitäns aufgehellt, demnächst ein großes Bordfest
zu feiern; bald schon beginnen die Vorbereitungen. Unterdessen segelt der
Schoner bei Flaute auf dem 16. Breitengrad Richtung Westen und alle warten
sehnsüchtig auf ein Auffrischen des Windes. Bereits verfaultes Gemüse
muss über Bord gekippt werden. Um Abwechslung in den Speiseplan zu
bringen, kündigen die Köche an, nun bald auch die Hasen und Hühner
zu schlachten, was auf den erbitterten Widerstand der Kinder stößt.
Inzwischen ist die Adventszeit angebrochen, Almuth backt fleißig
Plätzchen und am 6. Dezember bekommt die "Bremen" sogar Besuch vom
Nikolaus. Als in diesen Tagen endlich die Nachrichten von zu Hause eintreffen,
kennt die Freude keine Grenzen: Alle Probleme in der Heimat konnten gelöst
werden, auch die Arbeitgeber geben grünes Licht. Einem ausgelassenen
Fest steht nun nichts mehr im Wege. Und schließlich ändert sich
auch das Wetter, der Passat bläst kräftig in die Segel und treibt
die "Bremen" beständig ihrem Ziel entgegen...
Weiter zur nächsten Episode
Zurück zum Episodenüberblick
Bearbeitet am 15. Juni 2005