Verrückt nach Clara
Drama
Pro 7

Darsteller: Pasquale Aleardi (Simon), Sascha Göpel (Paul), Julia Maria Köhler (Clara Stern) und Cordelia Wege (Marie), Huub Stapel (Bernd), Torben Liebrecht (Anton), Gerd Silberbauer (Max, Claras Vater), Tillbert Strahl-Schäfer (Martin, Claras Halbbruder), Wiebke Bachmann (Sophia, Martins Frau), Stephan Szasz (David), Irene Rindje (Pauls Mutter), Zsolt Bács (Jo) sowie Charlotte Schwab (Daniela, Claras Mutter)
 
01.  11. 1. 2007 Der fast perfekte Mann
02. 18. 1. 2007 Schlaflos in Berlin
03. 25. 1. 2007 1000mal ist nichts passiert
04. 01. 2. 2007 Zwei Männer sind einer zu wenig
05. 08. 2. 2007 Liebe hoch 3
06. 15. 2. 2007 Eine heimliche Affäre
07. 22. 2. 2007 Ein Boot, ein Baby und die Ex
08. 01. 3. 2007 Nur Prinzen, keine Frösche

Inhalt: Die 29-jährige Journalistin Clara Stern (Julia Maria Köhler) lebt in Berlin. Sie teilt sich die Wohnung mit dem attraktiven Paul (Sascha Göpel). Beide arbeiten beim gleichen Gesellschaftsmagazin. Den Kollegen geben sie vor, ein Paar zu sein, damit nicht jeder ahnt, dass Clara Single und Paul homosexuell ist. Nachdem sich Clara mal wieder eine peinliche Abfuhr abgeholt hat, verbringen die beiden die Nacht - mit fatalen Folgen ... "Verrückt nach Clara" - made by ProSieben. (Text: Pro 7)

Kritik: Diese Serie wurde von Pro 7 ungeniert als das "Serien-Highlight" vermarktet, doch das Serienhighlight floppte gnadenlos. Für dieses voraussehbare Scheitern gab es zwei Gründe. Pro 7 hat sich einen Namen gemacht durch Kinofilme, amerikanische Top-Serien und Billigramsch a la Stefan Raab. Deutsche Serienkost ist nur in Ausnahmefällen erfolgreich auf diesem Sender gelaufen, denn man erwartet dergleichen hier nicht und sucht woanders. In der Folge haben nur wenige Leute die erste Folge eingeschaltet. Wer also den ersten Grund ignoriert hatte, der stieß nun auf den zweiten Grund. Die Bücher taugten nicht, das war eine abstruse Schicki-Micki-Geschichte, geklonter Unfug. Die Macher dieses Unfugs mochten der Meinung sein, das Publikum von Pro 7 bestehe aus jungen, hippen Typen, die sehen wollen, wie hübsche, junge und geklonte Leute ihre Pseudoprobleme wälzen und zerreden. Das war natürlich falsch. Man muss sich diesen Blödsinn einfach komprimiert auf der Zunge zergehen lassen. Schicki-Micki-Tante Clara wohnt mit der 30-jährigen Klemmschwester Paul zusammen. Beide arbeiten in einer hippen Redaktion zusammen, sie kommen nach Hause, Sex ist eigentlich nicht, weil er schwul ist und Clara schon von daher abstoßend findet. Sie haben sich eigentlich nichts zu sagen, reden aber beständig blödes Zeug, etwa über das "Erwachsenwerden". Dann pimpert Paul doch Clara, sie wird schwanger. Weil die Autoren aber nicht so recht wussten, was sie mit dem Balg anfangen sollten, durfte Clara das ungeborene Kind verlieren und die abstruse Handlung ging weiter (übrigens: der Verlust eines Kindes ist nicht komisch, das hätte man uns ersparen müssen, oder richtig zynisch exerzieren müssen, aber dafür fehlt - seien wir ehrlich - den Autoren das notwendige Handwerk). Ein Dritter war aufgetaucht, die Zahl sinnloser Dialoge und die Langeweile steigerten sich, Paul bekannte sich zu seinem sexuellen Sein und Clara vögelte mit anderen. Gab es in der ersten Episode wenigstens noch einige berechnete Lacher, so pfuschten die Autoren bereits in der zweiten Folge so rum, dass ich nichts Lustiges mehr fand. Jetzt mal ganz ehrlich: Liest eigentlich niemand in der Produktionsgesellschaft vorab die Drehbücher? Merken die Schauspieler gar nicht, dass das nicht trägt, was sie da vor der Kamera abliefern müssen? Guckt sich im Sender vorher niemand an, was da geliefert wird? Offensichtlich nicht. Nun gut, dafür gibt es die Zuschauer, die dem Sender in hellen Scharen davonlaufen und ihm die erhofften Profite eben nicht bescheren, und selbstverständlich gibt es Norbert Korfmacher, der hinterher ungerne höhnt (auch wenn es dann zu spät ist und inhaltliche Kritik bei Sendern und Produktionsgesellschaften eh keine Sau interessiert, sondern nur der Gott Quote), der aber lieber lobt. Lob gibt es dann auch von der bekennenden Schwuchtel für eine Frau, für Charlotte Schwab, die auch aus Unfug noch das Beste rausholen kann.

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Bearbeitet am 3. März 2007

(C) Norbert Korfmacher