Aktuell

Im Fernsehen gesehen

Tsunami
Deutschland 2004
Darsteller: Kristian Kiehling, Anja Knauer u.a.
Regie: Winfried Oelsner
Pro 7, Erstsendung am 29. September 2005

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Manchmal wird ein Sender von der Wirklichkeit eingeholt. So ist es Pro 7 geschehen, der für das Frühjahr 2005 einen Fernsehfilm über eine große Flutwelle geplant hatte. Die Flutwelle indes, Tsunami genannt, verwüstete nach Weihnachten weite Teile Südostasiens und forderte viele Todesopfer. Pro 7 verzichtete im Frühjahr auf die Ausstrahlung und holte dieses Versäumnis am 29. September 2005 nach. Zwischenzeitlich hatte man alle Bedenken zurückgestellt, mehr noch: man genierte sich nicht, die Werbeunterbrechungen mit Clips aus dem Fernsehfilm zu starten. Zimperlich ist dieser Sender selten.
Der Streifen selbst ist durchwachsen, sein Inhalt schnell erzählt. Eine windige Firma lässt auf einer Bohrinsel nach Methangas suchen. Der Verantwortliche vor Ort treibt ein doppeltes Spiel und wird enttarnt. Er löst eine Sprengung aus - und damit eine riesige Flutwelle, die auf Sylt läuft. Eine erste Welle hatte schon schwere Verwüstungen gebracht, nun steht die Vernichtung des Ferienparadieses bevor, gäbe es da nicht eine engagierte Umweltbeamtin aus Brüssel, die auf der Insel mit dem jungen Surfer Jan zusammenstößt. Beiden gelingt es, den bösen Buben in einem furiosen Ende zu erlegen, die Welle zum Brechen zu bringen und dabei noch zu überleben.
Die Effekte sind es, die diesen Film sehenswert machen, obwohl sie auf deMattscheibe eigentlich bescheiden wirken. Die Flutwelle wirkt gut, besonders die wenigen Minuten der ersten Welle und ihre Folgen kamen gut rüber, auch wenn die Folgen wohl dramatischer wären als gezeigt.
Das Drehbuch hingegen hatte erhebliche Schwächen. Zeitweise hatte ich den Eindruck, die Autoren haben auf ein PC-Programm mit simplen Plots und Standart-Stories zurückgegriffen, so banal war das. Die engagierte Umweltschützerin trifft auf den durch einen Todesfall gebeugten, aber immer noch sportlichen Surfer (der zu meinem Kummer wenig von seinem sportlich gestählten Körper zeigte). Die Schöne und der Schöne treffen auf das Biest, und der Bösewicht sah tatsächlich aus wie ein Biest. Im Hintergrund wirkten aalglatte Figuren eines Multis. Gähn, alles schon gehabt, aber nachzuvollziehen, denn weshalb sollte man noch viel Geld für Autoren ausgeben, wenn das Geld für Effekte verjubelt wird?
Immerhin: einen Abend füllte das Spektakel. Das war´s dann auch.

Bearbeitet am 1. Oktober 2005

Urlaubszeit - Zeit der Langeweile?
Wir plündern das Sound-Archiv!

Ob es in diesem Sommer regnet oder ob wir Glück mit dem Wetter haben, weil die Sonne scheint? Das ist im Internet einerlei, aber der Beginn der Schulferien ist für mich ein guter Grund, mein Archiv zu plündern. Eine Fernsehkarte macht es möglich, Töne aus Fernsehsendungen für die Ewigkeit und für die Massen der bamby-Nutzer zu digitalisieren.

Zum Tode von Barbara Bel Geddes

Aus den Vereinigten Staaten erreichte den bamby-Redakteur die traurige Mitteilung, dass am 8. August 2005 Barbara Bel Geddes im Alter von 82 Jahren an Lungenkrebs gestorben ist.
Bevor sie 1977 ihren ersten Auftritt in "Dallas" hatte, eroberte sie sich als junge Schauspielerin ihr Publikum auf Theaterbühnen und auf der Leinwand. In diversen Kinofilmen der vierziger und fünfziger Jahre spielte sie an der Seite von James Stewart, Henry Fonda und Vincent Price. Auch Alfred Hitchcock wusste sie einzusetzen. Die Tochter eines Bühnendekorateurs wurde Ende der siebziger Jahre weltweit berühmt durch die Rolle der Miss Ellie in "Dallas". Hier mimte sie die Matriarchin, die ihren Clan mit viel Güte, Liebe und Nachsicht zusammenhielt, die aber knallhart reagierte, wenn Außenstehende die Familie Ewing angriffen.
In der 88. Episode ließ Miss Ellie JRs Feinde auflaufen (1 Datei). Hier hören wir die deutsche Synchronisation, in der Miss Ellie von Inge Landgut gesprochen wurde, die 1986 verstarb.

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Don Camillo

Das Gute und das Böse beschäftigte Literaten und Kinoleute immer wieder. In den vierziger Jahren griff der italienische Journalist Giovanni Guareschi zur Feder, um gegen die Kommunisten in Italien zu schreiben. Heraus kamen vergnügliche Geschichten um einen streitbaren Pfarrer und seinen Widersacher, den kommunistischen Bürgermeister einer italienischen Gemeinde in der Po-Ebene. Es dauerte nicht lange, da klopfte auch der Film bei Guareschi an. Seit 1950 entstanden fünf wundervolle Kinofilme, in denen der französische Schauspieler Fernandel Gottes rechte Faust Don Camillo und Gino Cervi Stalins Statthalter Peppone mimten. Diese Filme gehören sicherlich zum Besten und Unterhaltsamsten, was der europäische Film dieser Jahre zu bieten hatte. Wie sehr die Geschichten um die beiden Widersacher noch heute faszinieren, durfte die ARD im Dezember 2004 erleben. Als der Sender die Filme als Weihnachtsgeschenk seinen Zuschauer praesentierte, gab es dafür überdurchschnittliche Quoten!
Im dritten Film lieferten sich beiden Streithähne eine besondere Schlacht, eine Wahlschlacht! (1. Datei)

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Bearbeitet am 5. August 2005

Zum Tode von James Doohan

Am 20. Juli ging eine Meldung um den Globus: James Doohan ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Diese Meldung ging tatsächlich um den Globus, denn Doohan wurde weltweit als Mr. Scott durch die Fernsehserie "Star Trek", in Deutschland "Raumschiff Enterprise", bekannt und berühmt. Doohan war schon vorher ein vielbeschäftigter Mann beim Rundfunk und im Fernsehen. Besonders seine Begabung, Sprachen zu imitieren, sicherte ihm Aufmerksamkeit. In "Star Trek" mimte der Kanadier einen schottischen Ingenieur. Nach drei Jahren wurde die Serie wegen dürftiger Quoten abgesetzt. Das war eine Fehlentscheidung. Als das Raumschiff Enterprise als Cartoon-Serie Anfang der 70er Jahre auf den Bildschirm zurückkehrte, wurde Doohan nicht nur für Mr. Scotts Stimme reaktiviert, er sprach auch viele andere Rollen in der Zeichentrickserie. Dieses sprachliche Talent wurde beim ersten Kinofilm um Captain Kirk den Klingonen zum Segen, denn es war Doohan, der die klingonische Sprache schuf.
Der bamby-Redakteur ist seit seiner Kindheit ein Fan der Mannen um James T. Kirk. Insofern ist es mir hier eine Selbstverständlichkeit an James Doohan zu erinnern. Allerdings müssen wir die Erinnerung an die Helden meiner Kindheit den deutschen Synchronsprechern überlassen.
Als Chefingenieur des Raumschiffs lieferte Mr. Scott manch wundersame Diagnose (1. Datei), er musste gelegentlich selbst eingreifen, um das Schiff zu retten (2. Datei), wofür er nicht immer Dank erntete (3. Datei). Wenn es um die Klingonen ging, konnte sich sein Captain blind auf ihn verlassen (4. Datei), selbst zum Schluss war es "Scotty", der das Schiff zusammenhielt (5. Datei).

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Bearbeitet am 22. Juli 2005

Buddenbrooks

Thomas Manns Weke der Literatur gehören zum Kulturgut der Deutschen. Der größte deutsche Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts wusste wie kein anderer Deutscher zu erzählen. Ungeniert brachte er 1901 die Geschichte seiner Familie unters Volk und durfte sich anschließend fünfzig Jahre lang nur noch verstohlen in seine Heimatstadt Lübeck wagen. In den fünfziger Jahren wurde der "Verfall einer Familie" verfilmt. Eine Reihe hochkarätiger deutscher Schauspieler konnte in den zwei Kinofilmen bewundert werden. Obwohl vieles aus Zeitmangel nicht auf der Leinwand gezeigt werden konnte, gelang es dieser Verfilmung doch, den feinen Humor und die Ironie des Dichterfürsten viel besser auf die Leinwand zu bringen, als es zwanzig Jahre später in der zwischenzeitlich vergessenen TV-Fassung als Serie gelang. Für die Buddenbrooks gilt, dass diese Verfilmung mit Hansjörg Felmy auch heute noch ihr Publikum findet, wenn sich denn ein Sender erbarmt und die zwei Streifen ausstrahlt.
In der mp3-Datei wird die Familie Buddenbrook von Bendix Grünlich gestört. Tatsächlich, das putzt ganz ungemein!

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Bearbeitet am 15. Juli 2005

Krieg der Sterne

Vor fast dreißig Jahren lief im Kino ein großes Weltraumspektakel. Im "Krieg der Sterne" knallten Gut und Böse zusammen. Wegen des großen Erfolges schob Regisseur und Saga-Erfinder George Lukas noch zwei weitere Filme nach. Erzählt wurde die Geschichte von Vater und Sohn. Der Vater verfiel dem Bösen. Sein Sohn tat sich mit Leuten zusammen, die für die Freiheit im Weltraum fochten. Die Abenteuer prasselten auf Kinogänger und Filmgucker ein. Manch toller Spruch kam auf uns nieder, Sounds verwöhnten unsere Ohren, die wir so noch nicht gehört hatten. Auch das Auge isst mit und George Lucas bot uns in seinen Filmen immer die neueste Tricktechnik. Ende der neunziger Jahre ging er einen Schritt weiter und verarbeitete das vorhandene Filmmaterial digital. Zugleich möbelte er die alte Geschichte mit den Segnungen der Digitaltechnik akustisch und optisch auf.
Hier ein Paar mp3-Dateien.
Der eigentliche Bösewicht im ersten Star-Wars-Film war nicht der vermummte "Darth Vader", der eigentliche Schurke war Gouverneur Tarkin, der ohne mit der Wimper zu zucken einen ganzen Planeten pulverisiert. (1. Datei)
 

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Bearbeitet am 10. Juli 2005
 

Fünf Jahre bamby

Es ist für mich fast unglaublich, aber in diesen Tagen sendet bamby seit fünf Jahren.

Mit der Idee, eine Sammlung von Episodenführern zu längst vergangenen TV-Serien im Internet zu präsentieren, bin ich lange "schwanger" gegangen. Im Jahr 1999 sicherte ich mir die Domain www.bamby.de. Erst danach begann ich mit den Recherchen für das Projekt. Ausgangspunkt für mein Projekt wurde das Jahr 1959 mit dem legendären Mehrteiler "So weit die Füsse tragen".

Indes dauerte es, bis ich starten konnte. Zum einen erwies es sich, dass 1959 nur wenig Fernsehserien liefen, so dass ich mich dazu aufraffte, aus dem Internet Inhaltsangaben zu jenen Serien zu beschaffen, die gerade im Fernsehen liefen. Dadurch wurde bamby in der Praxis zweigeteilt, denn die Recherchen zu alten "Schätzchen" bedeuten einen anderen Aufwand als Recherchen zu neuen "Schinken", die die Sender im Internet anpreisen. Zum anderen fand ich kein geeignetes Programm, um meine Texte in Html-Dateien zu konvertieren. Erst der Netscape-Composer, Version 4.x, löste meine Probleme. Es wird Profis erstaunen, dass ich noch mit diesem Programm arbeite, aber andere Programme konnten meinem kritischen Auge bis heute nicht standhalten.

Im Mai 2000 startete ich bamby und ging ins Netz. Die Reaktionen waren zunächst lau. Je mehr Seiten ich ins Netz stellte, desto mehr Zugriffe bekam ich. Dabei interessierten mich die "Quoten" in den ersten drei Jahren überhaupt nicht. Erst im Herbst 2003 wollte ich es genauer wissen und war überrascht. Ein reger E-Mail-Verkehr hatte mir schon bedeutet, dass man im Internet meine Arbeit wahrgenommen hatte. Nun wusste ich es genauer. Seitdem sind die Zahlen gestiegen, der höchste Wert an Zugriffen wurde am 21. Februar 2005 gemessen: am Vortag hatten sich die Deutschen vor dem Fernseher versammelt, um die Rückkehr von Prof. Brinkmann in "Die Schwarzwaldklinik" zu begutachten, nun wurde 12005 Mal zu bamby geklickt.

Es mag interessieren, welche Serien die Favoriten für die Nutzer (und die NutzerInnen natürlich auch) von bamby sind. Von den Serien der sechtziger Jahre führt unangefochten "Don Quijote", ohne dass hier ein Grund zu erkennen ist, denn Rückmeldungen durch Mails gibt es dazu nicht. Neben TV-Serien, die im Fernsehen wiederholt werden und das Interesse der Zuschauer dann auch zeitweise im Internet finden, ist es die Familie Schumann, die die "Quoten" bei mir hochgetrieben und mich durch rege Mails mit der Bitte um Kopien zeitweise doch sehr genervt hat. Seit "Ich heirate eine Familie" auf DVD erschienen ist, erfreut sich die Seite immer noch großer Beliebtheit, es fragt aber niemand mehr nach Kopien. Übrigens waren es diese Kopie-Nachfragen nach eben dieser Serie, die mich bewogen haben, bamby mit amazon zu verlinken. Scharen von Teenager weinten sich bei mir aus, weil "Hallo Onkel Doc" eingestellt wurde. Noch heute hat jede Wiederholung dieser herzensguten Ärzte zur Folge, dass ich von Teenies und Kindern mit der Frage gelöchert werde, wann es denn weitergeht. Gar nicht, liebe Kinder, gar nicht. SAT 1 machte einen großen Fehler, als es diese Ärzte und ihre jungen Patienten mit den wohlgeformten Haaren aus seinem Programm strich und eine Fortsetzung unterband. Einen ähnlich dummen Fehler beging die ARD mit den "Sternenfängern". Die Vierer-Clique hatte schlechte Quoten, aber bis heute eine treue Fangemeinde. Bei "Berlin, Berlin" verhinderten Kritiker den Quotentod. Für gute Zugriffszahlen sorgen aber auch Serien wie "Alle meine Töchter", "Die Dornenvögel", "Dallas" als die Mutter aller Soaps (wobei es für die Nutzer besonders ärgerlich ist, dass der Episodenführer ein Torso geblieben ist, obwohl auch die pingeligen Inhaltsangaben der letzten drei Staffeln vorliegen), die schlechte Kopie "Der Denver Clan" oder die Abenteuer jugendlicher Sportler im "Powder Park", wobei hier die Rückmeldungen durch Mails aus dem In- und Ausland bemerkenswert sind.

Seit einige Serien auf DVD erschienen sind, ist die Zahl der Mails zurückgegangen, weil es weniger Nachfragen wegen Kopien auf Video und DVD gibt. Diese Anfragen musste ich immer ablehnen. Ein solcher Kopierversand wäre profitabel gewesen, gäbe es nicht Urheberrechte. Doch für viele überraschend besitze ich keinen Videorecorder, ja, streng genommen besitze ich nicht einmal einen Fernseher sondern "nur" eine TV-Karte für den Computer, der bereits sechs Lenze zählt. Die GEZ mag beruhigt sein, natürlich zahle ich brav meine Gebühren.

Auch die "Macher" von TV-Unterhaltung kennen und wissen um bamby: das gilt für die öffentlich-rechtlichen Sender ebenso wie für kommerzielle Anstalten, es gilt für Produktionsfirmen, für Regisseure, Komponisten, Schauspieler und und und. Sogar aus Australien gab es die Rückmeldung eines Schauspielers. Für beide Seiten, für die "Macher" wie für mich gilt, dass man Abstand hält. Kooperationen gibt es nicht, was seltene Kontakte bei Problemen oder Recherchen in beide Richtungen nicht ausschließt.

Mit bamby wird es die nächsten Jahre weitergehen. Ich sitze auf einem riesigen "Berg" an Informationen zu TV-Serien der achtziger Jahre, den ich im Laufe der nächsten Monate "abarbeiten" werde, also ins Netz stelle. Die Recherchen für die sechziger Jahre können mit etwas Glück noch in diesem Jahr im ersten Durchgang abgeschlossen werden. Hier fehlt es nur noch an einem letzten Kraftakt.

Das schaffe ich auch noch :-)

Bearbeitet am Freitag, den 13. Mai 2005

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