Revolution im Regen
Münsters sechster CSD 2014

Zu unpassender Zeit, am 30. August, versammelte sich das schwullesbische Volk Münsters zum CSD, der unter dem Motto "Revolution" stattfand. Die Schulferien waren vorbei, der Sommer allerdings auch. Das eine war den Machern & MacherInnen bekannt, das andere konnte man ahnen (KLUGscheißer wie ich wissen hinterher alles besser!). Da die Stadt Münster an Sankt Beatus 2014 in den Regenfluten unterging, überraschte es nicht, dass pünktlich zur Eröffnung des CSD um 13 Uhr der Himmel seine Schleusen öffnete und es anfing zu regnen. Was aber weder das warme noch das kalte Volk daran hinderte, zahlreich zu erscheinen.

Verzichten musste ich auf den Poetry-Slam. Dafür erzählte eine Frau einen platten Witz, der indes dadurch an Komik gewann, dass ein Gebärdendolmetscher ihn übersetzte und die Nichttauben sehen konnten, welche Zeichen er für welche Worte machte. Worauf die Witzfrau es angelegt hatte, wie auf dem Film zu sehen und zu hören ist. Inklusion, so das schöne Wort dafür, kann auch Spaß machen und nicht nur Politiker & Lehrer quälen.

Aus den Reihen der Politik wurden wieder vier Parteien gesichtet, FDP, Piraten, Grüne und SPD, inklusive dazugehörigem Personal wie Hermann Terborg, Richard Halberstadt, Josefine Paul. Ranghöchter Politstar war Svenja Schulze, die sich am KCM-Stand einen Anstecker mit der Aufschrift "Männerschwarm" besorgte. Ob sie damit Arminius Laschet im Landtag erfreut, sei dahingestellt, denn als Ministerin muss sie eine ... äh ... gewisse Würde ausstrahlen ... die sie natürlich ausstrahlt!

Zu den Konstanten des Unfugs gehörte auch in diesem Jahr die CSD-Fahne. Diesen Lappen sollte man entsorgen, die Deutschen hatten in ihrer Geschichte keinen Mangel an Fahnen und den dazugehörigen Weihen. Wenig erbaulich fand ich die Musik. Es ist nichts gegen Musik zu sagen, nur sollte aus Musik kein Krach werden. Und in meinen Ohren hörte sich die Musik wie Geschrei und Lärm an. Das ist nicht gut für die Musiker, denn das haben sie nicht verdient, es ist auch nicht gut für's Volk, weil es sich gerne austauschen möchte. Langfristig ist der hohe Lärmpegel nur gut für den Gebärdendolmetscher.

Der sechste CSD war eine gelungene Sache. Eines allerdings zeigte er auch: Revolution ist mit den Schwulen und Lesben Münsters nicht zu machen, Evolution hingegen schon.

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Bearbeitet am 30. August 2014

(C) Norbert Korfmacher, Münster