Darsteller: Hannes Jaenicke (Dr. Daniel Koch), Anne Cathrin Buhtz (Dr. Vera Bergmann), Charlie Hübner (Dr. Thomas Renner), Mirko Lang (Frederick Peyn), Therese Hämer (Dr. Carolin Moritz), Tilo Nest (Kommisar Brandt), Tina Bordihn (Victoria Koch), Minh-Khai Phan-Thi (Dr. Yvonne Janus) u.a.
01. | 18. 1. 2007 | Familiengrab |
02. | 25. 2. 2007 | Das Geständnis |
03. | 01. 2. 2007 | Amok |
04. | 08. 2. 2007 | Hundefutter |
05. | 15. 2. 2007 | Grenzenlose Liebe |
06. | 22. 2. 2007 | Die Suche |
07. | 01. 3. 2007 | Notwehr |
08. | 08. 3. 2007 | Tod auf Raten |
09. | 15. 3. 2007 | Alte Wunden |
2. Staffel
10. | 17. 1. 2008 | Körperteile |
11. | 24. 1. 2008 | Einsame Herzen |
12. | 31. 1. 2008 | Schutzlos |
13. | 07. 2. 2008 | Treibgut |
14. | 14. 2. 2008 | Tod im OP |
15. | 21. 2. 2008 | Helden |
16. | 28. 2. 2008 | Jenseits vom Paradies |
17. | 06. 3. 2008 | Tödliche Wolke |
Kritik: Seit ein paar Jahren erfreuen sich Rechtsmediziner im
Fernsehen großer Beliebtheit. Es sind vorwiegend amerikanische Krimiserien,
in denen Ärzte sich als Kriminalisten versuchen und uns lehren, dass
sich Verbrechen nicht lohnt. Allerdings gebe ich zu, dass diese Streifen
an mir vorbeigelaufen sind, denn sie interessieren mich nicht. Da ich gerne
mitreden möchte, habe ich bei "Post Mortem" reingeguckt, die deutsche
Variante des Ausweidens. Die erste und neunte Folge habe ich mir angesehen,
sie konnten mich nicht überzeugen. Beständig wurden irgendwelche
Leichenteile gezeigt, Ärzte schnippelten an Fleisch herum, rannten
mit irgendwelchen Bechern herum und gaben wichtiges medizinisches Blabla
von sich. Bei der ersten Folge wurde bereits klar, dass das überflüssig
ist, die Handlung nur dehnt und man auf Effekte setzt. Dabei war dieser
Aufwand nicht nötig, denn hier wurde der Mörder eben nicht durch
Hautfetzen und andere Schweinereien überführt. Noch ärgerlicher
empfand ich, dass der Konflikt des jungen Arztes im Umgang mit kriminellen
Polizisten nur angerissen wurde; umso erfreulicher war es dann, dass Schauspieler
Mirko Lang das rettete, während Hannes Jaenicke eher wie doof durch
die Handlung rannte. Er wirkte, wie ein Kommissar aus billigen B-Movies
der fünfziger Jahre. Erst in der letzten Folge schimmerte für
einen Augenblick sein Können durch, als sein Dr. Koch mit der Tochter
telefonierte. Auch in dieser Episode war das Labor, das wie ein Raumschiff
wirkt, überflüssig. Dafür entschädigte das Ende, bei
dem der Autor voll auf die Kacke haute, das Opfer tatsächlich nicht
gerettet wurde und den Zuschauern ein offenes Ende serviert wurde. Alles
in allem tue ich sicherlich gut daran, auf Dramen der Rechtsmedizin auch
in Zukunft zu verzichten, weil mich eine Geschichte interessiert, und nicht
das Handwerk der Ärzte. -
Ein Jahr später beglückte RTL den TV-Konsumenten mit acht
neuen Folgen. Da mein Verriss der ersten Staffel recht heftig ausgefallen
war, sah ich mich veranlasst, mein Urteil zu überprüfen (wenn
ich lobe, kann ich mir das schon mal ersparen). Immer noch rannten die
Darsteller mit verwesenden Teilen herum und gaben medizinisches Blabla
von sich, das sie so wenig verstanden wie Dr. K. Natürlich streckte
das die Handlung unnötig, Langeweile stellte sich ein. Interessant
wurde es nur dann wenn, es um das persönliche Verhältnis der
Akteure ging, ihre Probleme untereinander. Hannes Jaenicke war nicht ganz
so grottig wie in der ersten Staffel, nur leider konnte er mich immer noch
nicht überzeugen. Vielleicht sollte er Mirko Lang zusehen, wie der
das macht. Oder Therese Hämer. Zu meiner Freude dürfte sich seine
Rolle erledigt haben: abgesehen von den ernüchternden Quoten, die
eine dritte Staffel wenig wahrscheinlich machen, dürfte Dr. Koch den
Heldentod gestorben sein. In einem furiosen Staffelende (man verzichtete
auf die üblichen Dehnungsspiele a la Hautfetzen und Geschnetzeltes,
und setzte konsequent auf Tempo, Action und Personen) opferte sich der
Rechtsmediziner für das Wohl der Menschheit und der RTL-Zuschauer
auf. Problem gelöst. Danke!
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Bearbeitet am 15. März 2007 & 16. März 2008
(C) Norbert Korfmacher