Abenteuer 1900
Leben im Gutshaus
Doku-Soap
ARD

Sprecher: Timmo Niesner
Buch & Regie: Volker Heise

Die Bewohner im Gutshaus:
Oben: Regina Weber (Gutsherrin), Dieter Weber (Gutsherr)
und Henning-Ludwig, Thore-Frederick, Enno-Philipp, Rickmer-Sören Ansgar-Erik und Lennart-Eicke als Kinder sowie Karin Beese (Sommergast)
Unten: Günther Moseler (Lehrer), Sarah Wiener (Mamsell), Muriel Seeger (Gouvernante), Arndt Lange (Diener), Sebastian "Sepp" Butscheid (Stallbursche), Götz Döring (Kutscher), Svenja Brill (Hausmädchen), Ulrike Hendriks (Küchenmädchen), Tim Kluck (Hausbursche), Sonja Kühn (Stubenmädchen), Dagmar Schulz (Stubenmädchen), Klaus Lumpp (Koch)

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01.  09. 11. 2004 Die Reise zurück
02. 10. 11. 2004 Die Herrschaften kommen
03. 11. 11. 2004 Erster Frust
04. 12. 11. 2004 Stress pur
05. 16. 11. 2004 Ärger im Klassenzimmer
06. 17. 11. 2004 Falsche Hoffnungen
07. 18. 11. 2004 Wäsche auf Null
08. 19. 11. 2004 Nur die Nerven
09. 23. 11. 2004 Für ein paar Mark
10. 24. 11. 2004 Kampf der Hierarchie
11. 25. 11. 2004 Donnerwetter
12. 30. 11. 2004 Warten auf Nachwuchs
13. 01. 12. 2004 Duell um Karin
14. 02. 12. 2004 Sie liebt mich, sie liebt mich nicht...
15. 03. 12. 2004 Eine rauschende Nacht
16. 07. 12. 2004 Zurück in die Gegenwart
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Hinweis: Die Serie wurde im zuschauerunfreundlichen 16 : 9 - Format ausgestrahlt.

Kritik: Für diese Doku-Soap hat die ARD ihren Werbeetat geplündert. Die Werbung war berechtigt, denn wer vom unterhaltungssüchtigen Volk das "Gutshaus" nicht gesehen hat, der hat das ARD-Highlight 2004 verpasst (und das war nicht "Dr. Kleist"!). Der Quatsch um Doku-Soaps und Reality-Shows schwappte nach "Big Brother" von den kommerziellen Sendern zunächst über die Zuschauer, dann auch über die öffentlich-rechtlichen Sender. Hier war es anders. Etwa 20 Leute wurden für zwei Monate in eine Zeit versetzt, die einhundert Jahre zurückliegt. Was die Zuschauer aus so herrlichen Serien wie "Das Haus am Eaton Place" kannten und in den siebziger Jahren schätzen gelernt hatten, das klappte auch in der Gegenwart. Das Oben und Unten im Alltag funktioniert immer noch, wobei die Herrschaft kaum Konturen gewinnen konnte, das Personal sich hingegen die Zuschauerherzen im Sturm eroberte. Drei Namen, drei Gesichter für drei Personen mögen hier genannt werden: Mamsell Wiener stand zwischen den Fronten, mit ihrem Wiener Charme musste sie vor der Herrschaft buckeln und hielt das Gesinde im Zaum. Als sie beim Tod eines Kükens in Tränen ausbrach, fühlte der sonst spöttische & hartherzige bamby-Redakteur mit, denn Sarah Wiener blieb immer ehrlich. Günther Moseler erschreckte (oder besser: er erfreute :-) durch seine barsche Art: er schnarchte, war herrlich besserwisserisch, machte den Frauen unzüchtige Avancen und bekam zu keinem Zeitpunkt die Kinder im Griff. Sebastian Butscheid verkörperte in idealer Weise den zeitlos jungendlichen Burschen. Er war nie um einen coolen Spruch verlegen. Er hatte am schnellsten die Regeln im Gutshaus begriffen: einfach tun, was die Mamsell sagt. Dabei hat er sich vor der Kamera nicht verbogen und schließlich noch auf züchtige und zugleich ungestüme Art um das Fräulein Karin geworben. Seltsam konturlos blieben die Herrschaften. Das war bei den Kindern noch nachzuvollziehen, da hier der Schutz der Privatsphäre geboten war, aber auch Regina und Dieter Weber rückten nur selten in den Mittelpunkt des Geschehens. Was machten sie abends, wenn ihr Personal vor Erschöpfung ins Bettchen versank? Hier hat man etwas Potential verschenkt. Doch ich will nicht maulen, ich bin voll des Lobes!

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Bearbeitet am 8. Dezember 2004