Aktuell

Zum Tode von Klausjürgen Wussow

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Es kommt selten vor, aber es kommt vor. Gelegentlich, das immerhin, übertrifft sich das ZDF.

Die Fernsehgemeinde hat Grund zum Klagen. Klausjürgen Wussow ist tot. Er starb mit 78 Jahren. Die letzten Jahre waren für den Mimen unerquicklich. Wussow konnte zu Beginn der achtziger Jahre auf eine beeindruckende Theaterkarriere zurückblicken. Auch manch guten Fernsehfilm hatte er auf die Mattscheibe gebracht. Als "Kurier der Zarin" schnupperte er 1970 bis 1971 am Serienerfolg. Er bekam einen Vorgeschmack auf die Möglichkeiten des Mediums TV. Durch das Fernsehen wurde er schließlich zum Star, zur Legende. Gediegenes Handwerk, das er im Theater erlernt hatte und auf der Bühne praktizierte, reichte alleine dazu nicht aus. 1985 startete das ZDF "Die Schwarzwaldklinik". Es war der letzte Zeitpunkt für einen solch durchschlagenden Erfolg. Das kommerzielle Fernsehen steckte noch in den Kinderschuhen, das Duopol von ARD und ZDF kippte in den folgenden Jahren rasch, aber noch hatte es Bestand. Wussow war der letzte Held dieser Herrlichkeit. Er verkörperte einen Halbgott in Weiß, einen Arzt, wie ihn sich die Patienten wünschen, herzensgut und grundgütig, dabei mit erträglichen Ecken und Kanten. Was das Fernsehen da hervorbrachte, weckte Begehrlichkeiten, der "Boulevard" stürzte sich auf den neuen Star. Wussow ließ es geschehen, er machte mit. Seine privaten Dramen wurden ausgeschlachtet, sie wurden zur Reality-Soap.

Seine Darstellung als Professor Brinkmann überdauert(e) das. In dieser Rolle wird er in Erinnerung bleiben, obwohl er manch anderes viel besser gemacht hat. Im Glottertal stimmte für uns Zuschauer eben alles, hier fanden wir gediegene Unterhaltung. Da mochte der "Spiegel" noch so höhnen und pöbeln.

Im ZDF wusste man auch bei Wussows Tod, was man an dem Schauspieler hatte. Wie sagte es Intendant Schächter so treffend: "Er fehlt." Der Sender zeigte am 20 Juni um 20.15 Uhr die zweite Folge der "Schwarzwaldklinik", in der der arme Professor Brinkmann wegen einer Entscheidung von der Presse hart angegriffen wird. Der Arzt als Opfer der Medien. Wer immer in Mainz die Entscheidung traf, ausgerechnet diese Folge zur Erinnerung an Klausjürgen Wussow auszustrahlen, traf eine gute Wahl. Die Zuschauer dankten es dem Sender mit ordentlichen Quoten. Am Ende übertraf der Sender sich selbst, was zugegeben nur noch selten der Fall ist. Man strahlte die Episode vollständig aus, auch mit dem Abspann und der dazugehörigen Musik. Das wird nicht Schule machen, dazu ist der Sender zu quotengeil geworden. Deshalb soll es hier beim Nachruf auf Klausjürgen Wussow erwähnt werden. Den Abspann hat er sich verdient!

Zur Erinnerung an ihn hier der Ausschnitt, in dem Prof. Brinkmann sich mit Udo über die Medien unterhält.

Bearbeitet am 21. Juni 2007 bei Regen

Lobende Erwähnungen 2006

Der 2. Februar ist der Tag, an dem in der katholischen Kirche die Weihnachtszeit offiziell endet. Außerdem wird an diesem Tag an St. Werinhard erinnert, einen Heiligen, den (fast) niemand kennt.
Für mich ist dieser Tag Anlass, auf das vergangene Fernsehjahr 2006 zurückzublicken und an die Fernsehserien des vergangenen Jahres zu erinnern, die ich bei ihrer Erstausstrahlung im "Free-TV" gelobt habe. Jene Serien, Schauspieler und Macher, die ich kritisiert und verrissen habe, werden hier taktvoll verschwiegen.

Im Jahr 2006 entrümpelte die ARD ihr Archiv und zeigte ausstehende Episoden von Serien, die sie vor Jahren, aus welchen Gründen auch immer, in der Ausstrahlung abbrach und in den Keller verbannte. Siehe da: Bei "Absolut das Leben" schaute ich hin und stellte fest: "gut gemacht, leichte Kost". Ähnlich verhielt es sich mit "Aus gutem Haus", wo sich der Ästhet in mir an den kernigen Kerlen erfreute, die gerne mal zeigten, was sie haben: "Und das ist ja kein Grund, in Tränen auszubrechen. Da das Ganze flott inszeniert wurde, war es ein guter Grund mehr für mich, hinzugucken." Manchmal bricht doch der Spanner in mir durch.
Das war auch ein Grund, bei "Blue Water High" hinzugucken und den schlechten Sendetermin zu beklagen: "wäre diese Serie zu passender Zeit in der ARD gelaufen, würde zum Jahreswechsel 2005/2006 nicht Bill Kaulitz die Titelseiten der 'Bravo' verziert haben, sondern die Jungs dieser australischen Serie."
In "Boston Legal" sah ich einen alten Bekannten wieder: William Shatner. "William Shatner ist seit seiner Rolle als James T. Kirk eine Ikone der Fernsehlandschaft (...). Wer ihn in 'Boston Legal' als senilen Sexprotz sieht, der dürfte meine Begeisterung teilen, denn was er bietet, ist sauberes Können und für mich Unterhaltung pur."
Eine andere Teenie-Serie wurde für mich ebenfalls zum Hingucker: "Dark Oracle": "gute Bücher und mit Paula Brancati & Alex House hervorragende Jungdarsteller" stellte ich fest.
Schon vor einem Jahr eroberten die verzweifelten Hausfrauen mein Herz. Ein Jahr später stellte ich bei "Desperate Housewives" fest: "Die zweite Staffel war bisher noch eine Spur schärfer." Wer sich dann durch die einzelnen Folgen klickt, wird meine tiefe Zuneigung zu Bree finden, Marcia Cross eben.
Der Abgang von Förster Rombach in "Forsthaus Falkenau" blieb nicht unkommentiert, der Darsteller Christian Wolff gelobt, weil er das notwendige handwerkliche Rüstzeug als Schauspieler besitzt, schwache Drehbücher zu überspielen.
Da es nicht um Pferde, sondern um Menschen ging, fand die Dokumentation "Das Gestüt" mein Interesse.
"Eine Liebe am Gardasee" - und es brach aus mir heraus: "Das war Trash in seiner Vollendung!" jubelte ich und lobte die Garde der Schauspieler und Schauspielerinnen, allen voran Ute Cremer als fiese Nonne: "Schon die Idee, eine Nonne als Fiesling zu präsentieren, zwingt mich, mich in Demut und Bewunderung vor den Machern dieser Schmiere zu verneigen. Mit Ute Cremer gelang die Idealbesetzung."
Bei den drei neuen Folgen von "Pfarrer Braun" gefiel mir die gute Besetzung der Nebenrollen.
Das schwule Leben in "Queer As Folk" fand ich "unterhaltsam", bei den Schauspielern war wieder der Ästhet gefordert: "Die Schauspieler sind nicht nur hübsch anzugucken, sie überzeugen auch noch durch ihr Können."
Die erste Folge von "Surface", so bemerkte ich, "machte Lust auf mehr", nur lief das im Sommer im Doppelpack, und damit blieb es für mich bei der Startepisode. Gelungen, aber mieser Sendeplatz.
Im tristen und kalten Jahresanfang 2006 erfreute mich "Türkisch für Anfänger". Die Geschichte gefiel mir, ebenso Josefine Preuß und Axel Schreiber.
Mit der fünften Staffel kam das Ende für eine Nonne. Jutta Speidel quittierte ihren Dienst als Schwester Lotte in "Um Himmels Willen", die ARD gönnte uns keinen kräftigen Abschied. Das "ist immer noch eine der besten Unterhaltungsserien der ARD, allerdings sind die Verschleißerscheinungen unübersehbar." konstatierte ich bei Folge 65.
Den Totalschaden der Serie "Unter den Linden" überlebten nur zwei Mimen: Thomas Wlaschiha sprach den Ästheten in mir an (nun ja, so bin ich halt), Anna Böttcher überzeugte durch Können. Das will bei so viel Murks schon was heißen.
Plagen mich Vorurteile? Ja. Da mir Harald Krassnitzer nicht unbedingt zusagt, habe ich auf seinen "Winzerkönig" erst mal verzichtet. Das war ein Fehler, was ich auch einräumen musste: "Er spielte alle anderen an die Wand und beherrschte die ganze Serie mit seiner Ausstrahlung vom Aussehen, vom Schlurfen und vom Nuscheln: vom deutschen Kanzler-Outfit zum Austria-König."
Gelegentlich geht es auch andersrum. Da lobe ich, was sonst keiner sehen will. "Zwei Engel für Amor" war so ein Fall. Gnadenlos durchgefallen im Quoteneinerlei. Am Ende blieb nur mein Zuspruch: "Gute Bücher und mit Theresa Scholze, Kai Lentrodt und Jochen Schropp auch überzeugende Darsteller." Das mag den Stab um David Safier trösten, sofern sie es überhaupt wissen, denn sooooo wichtig ist meine Meinung auch wieder nicht.

Bearbeitet am 28. Januar & 3. Februar 2007

bamby-Quoten

Die Quoten sind der Gott des kommerziellen Fernsehens!

Das sind sie für den Macher dieses Internetauftrittes nicht, weder bei den Serien noch bei der eigenen Seite. Würde ich nur auf die Zugriffszahlen schielen, hätte ich meine Arbeit als "Fernseharchäologe" längst eingestellt und würde nur noch laufende Serien erfassen.

An dieser Stelle will ich neugierigen Lesern verraten, wieviele Zugriffe 2006 für bamby gezählt wurden. Es waren 1881551, die 1&1 im verflossenen Jahr für mich gezählt hat. Das macht einen Schnitt von 5154,9 Zugriffe pro Tag. Also fast 1,9 Millionen Zugriffe im Jahr, das ist ein Klacks im Vergleich mit den großen Seiten, hebt sich aber von anderen privaten Internetauftritten ab. Da bamby mehrere tausend Seiten und Dateien hat, verlieren sich diese 1,9 Millionen Zugriffe. Deshalb mag ein Blick auf jene Serien bzw. Seiten interessant sein, die die Nutzer von bamby am häufigsten angeklickt haben.

Es überrascht nicht, dass die Startseite von bamby 24.364 Zugriffe hatte, lumpige 1,29 Prozent aller Zugriffe. Wenn ich nun die Startseite und die weiteren Indexseiten und Register außer Acht lasse, dann folgt als erste Serie mit 10.930 die Überblicksseite zu "Verliebt in Berlin". Diese Telenovela, von der ich höchstens 30 Minuten gesehen habe, war also der Favorit der bamby-Nutzer. Sie konnten sich Seite für Seite durch die einzelnen Folgen klicken. Meine Gratulation an SAT 1! Allerdings: Da der Sender aus der Telenovela eine fortlaufende Soap gemacht hat, wird diese Serie von mir nicht mehr erfasst, denn der Aufwand sprengt jeden vernünftigen Rahmen.

Platz 2 der Serien bietet eine Überraschung, denn hier findet sich mit 9.572 Zugriffen der erste Teil eines Fernsehklassikers, "Holocaust". Weshalb ausgerechnet die erste Folge so häufig angeklickt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Übersichtsseite hatte nur 1.866 Zugriffe und liegt in der Gesamtstatistik erst auf Platz 64 aller Seiten.

Die dritthöchsten Zugriffe verzeichnet ebenfalls ein Klassiker, 9.175 Zugriffe gab es für den Episodenüberblick zu "Dallas". Eitel, wie ich bin, unterstelle ich, dass dieser schöne Erfolg meiner guten und ausführlichen Darstellung der Ereignisse um den Ewing-Clan geschuldet ist und nicht der Tatsache, dass die Serie im Fernsehen lief. Ähem.

Eine weitere Telenovela räumte ab: "Julia-Wege zum Glück" landete auf Platz 4 der Serien. Hier kann sich der Nutzer Monat für Monat durch das Liebesleid klicken, denn der Aufwand, für jede Folge eine Seite anzulegen, war mir zu hoch.

Mit großer Genugtuung habe ich zur Kenntnis genommen, dass "Samt und Seide" auf Platz 5 folgt. Wenn ich an das schmähliche Ende der Serie denke, die vom ZDF trotz guter Quoten auf dem Höhepunkt abgesetzt wurde, freut mich dieses Interesse und meine Schadenfreude will ich nicht verbergen: Danach produzierte das ZDF auf diesem Sendeplatz nur noch Pleiten.

Schwule finden ihre Weg ins Fernsehen, und siehe da, das Volk schaltet ein. Das freut den schwulen bamby-Macher. Auf Platz sex finden sich die "Bewegten Männer" nach Ralf König.

Der "Sturm der Liebe" wehte diese Telenovela auf Platz 7. Zu meinem Kummer findet auch diese Serie kein Ende.

Immer noch ihre Fans hat die Serie "Ich heirate eine Familie". Zum Jahreswechsel 2005/06 holte die Wiederholung für das ZDF gute Quoten, bei mir landen Schumanns auf Platz 8.

Keine hundert Zugriffe trennen die Schumanns vom "Erbe der Guldenburgs". Auch dieses Familiendrama ist ein Klassiker des ZDF.

Auf Platz 10 liegt der Vorjahresgewinner, der im 2005 noch 18.419 Zugriffe hatte, 2006 immerhin noch 5.122 Zugriffe: Die dritte Episode der "Schulmädchen" lockt die Surfer. Ob sie wohl auch noch gelockt würden, wenn ich das Bild entfernen würde? Keine Sorge, das tue ich natürlich nicht! Übrigens folgte 2005 die erste Episode dieser Serie mit 18.040 Zugriffen. Hoffentlich wissen die RTL-Bonzen um ihr Juwel.

Eine andere unmoralische Serie landet auf Platz 11, die "Dornenvögel" mit Pater Ralf & Co. sorgen immer noch für Interesse.

Das Elend der Familie Carrington vom "Denver Clan" kommt aud den 12. Platz.

Ein anderer katholischer Höhepunkt, der Kleinkrieg zwischen Bürgermeister und Nonne, landet auf Platz 13, "Um Himmels Willen" kann ich da nur sagen.

Scharen von Kindern weinten sich in den letzten Jahren bei mir aus, doch ich konnte den großen Fehler von SAT 1 nicht korrigieren: "Hallo, Onkel Doc" wurde bisher nicht fortgesetzt. Schön blöd vom Sender, könnte er doch junges Publikum binden. Aber mehr als dies schreiben kann ich nicht, ich bin da so machtlos wie beim ZDF (siehe Platz 5: Ätsch!).

Wir bleiben bei herzensguten und grundgütigen Ärzten, denn auf Platz 15 folgt der "Landarzt", obwohl er bei bamby nur die ersten vierzig Folgen fasst. Es wird also Zeit, das fortzuschreiben.

Lob bekam von mir die Serie "Blue Water High": Hätte die ARD diese Serie zu einer vernünftigen Zeit gesendet, wäre uns manch' Titelbild von Bill Kaulitz erspart geblieben. Diese Teenie-Clique landet 2006 auf Platz 16.

Platz 17 bietet eine Überraschung. Hier findet sich der Weihnachtsvierteiler "Don Quijote", der allerdings 2005 noch auf Platz 3 direkt nach Schulmädchen 3 & 1 kam. Von 16.752 runter auf 4.054 Zugriffe, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass auf der Übersichtsseite ein Link zu amazon gesetzt wurde. Aber Leute: Ich muss auch sehen, wie ich an meine Kohle komme.

Eine weitere Serie für Kinder lockt die Kleinen zu bamby: "Eva und Adam" tummeln sich auf Platz 18, gefolgt vom "Powder Park", der von der ARD so stiefmütterlich behandelt wurde trotz der vielen hübschen Jungs. Auf Platz 20 findet sich ebenfalls ein Dauerbrenner, der Nutzer immer wieder veranlasst, mich anzumailen: "Alle meine Töchter".

Ein Klassiker findet sich auf Platz 21 der Nutzer-Favoriten, und das freut mich ganz besonders. Noch immer findet Clemens Forell Aufmerksamkeit, wenn er auf der Flucht vor den Bolschewisten läuft, "So weit die Füße tragen". Seine Füße tragen ihn seit bald fünfzig Jahren, und noch immer wollen Menschen darüber informiert werden. Das war meine erste TV-Serie, die ich bei bamby erfasst habe.

Eine Kuriosität ist auch zu vermelden. Gelegentlich schreibe ich Rezensionen. Eine Rezension wurde besonders häufig angeklickt, 1380 Zugriffe sind vermerkt für den Klassiker der schwulen Bildbände: "Ich bin ein Junge, du bist ein Junge". Das ist nachzuvollziehen, denn dieses Juwel ist längst vergriffen, und glücklich schätzt sich, wer diesen Bildband besitzt.

Bearbeitet am 7. Januar 2007
 

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