Kritik: Ein Mantel- und Degenabenteuer in der Zeit der drei Musketiere? Macht das Sinn? Unterhält das? Scheiße ja, das macht Sinn, das ist tolle Unterhaltung. Diego Alatriste ist ein echter Kerl, der zum Degen greift, wenn er dafür bezahlt wird, ein Mann, der die Frauen flachlegt. Die Geschichte ist richtig gut erzählt mit einer Portion Leichtigkeit und Ironie, die Ausstattung ist eine Freude für die Augen, die Dialoge sind gut und die Schauspieler ... die Darstellerinnen und Darsteller sind erste Sahne. Daniel Alonso de Santos mimte den spanischen König. Er hat verblüffende Ähnlichkeit mit den durch rege Inzucht degenerierten Habsburgern und spielte den lüsternen Monarchen mit einer solchen Hingabe, dass es mir eine echte Freude war, ihm dabei zuzusehen. Wo hat man den herbekommen? Gut, mir als Deutscher ist er entgangen, umso mehr will ich ihn hier rühmen. Oder Diana Gómez als seine fromme und notgeile Schwester. Muss ich sagen, dass Aitor Luna die Idealverkörperung des Helden ist? Und Lucía Jiménez ist mehr Frau als alle Hungerkinder bei Heidi Klum zusammen! Constantin von Jascheroff hat das südeuropäische Ensemble gut getan, er war nie besser als in dieser Rolle. Dieses Juwel lief bei Arte, und das heißt, dass nur eine kleine Schar diese Überraschung genossen hat. Dafür lohnen die Gebühren.

Alphabetischer Index
Chronologischer Index
Startseite von bamby

Kontakt

Bearbeitet am 5. Februar 2016

(C) Norbert Korfmacher